Ernährung während der Schwangerschaft

Abwechslungsreiche Ernährung

Eine abwechslungsreiche gemischte Kost bietet auch in der Schwangerschaft die sicherste Grundlage für eine ausgewogene und bedarfsdeckende Ernährung.

Der Energiebedarf beträgt ca. 2300 – 2800 kcal/Tag und erhöht sich ab dem 4. Schwangerschaftsmonat um 300 kcal/Tag. Übergewicht sollte vermieden bzw. durch Korrekturen der Ernährung ausgeglichen werden. Abmagerungskuren sind jedoch in der Gravidität nicht zu empfehlen. Schwangere mit Gewichtsproblemen sollten vor allem ihren Konsum von Süßigkeiten (auch Süßgetränken) und Fett (verborgenes Fett in Wurst, Fleisch, Käse) einschränken und auf eine fettarme Zubereitung der Speisen achten.

Weiterhin wird eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 – 2 l pro Tag empfohlen. Kalorienreiche Getränke (z. B. Cola) sollten vermieden werden, besser Mineralwasser oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.

Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhter Bedarf an Calcium, Magnesium, Eisen, Thiamin (Vitamin B1), Vitamin B6 und Folsäure. Daher sollte besonderer Wert gelegt werden auf einen höheren Verbrauch von

  • Milch und Milchprodukten, als wichtigste Quelle für Calcium und Riboflavin (Vitamin B2) (im Durchschnitt ½ l pro Tag)
  • Obst und Grüngemüse, als ergiebige Folsäure-, Vitamin B6- und Vitamin C-Lieferanten
  • mageres Fleisch zur Deckung des Eisen- und Vitamin B6-Bedarfs (bei Schweinefleisch auch des Thiaminbedarfs)
  • Vollkornprodukte (z. B. Haferflocken), zur Thiamin-Versorgung und für die Zufuhr von Ballaststoffen

Leber und Seefische sind zu Unrecht in den Ruf gekommen, besonders stark durch Umweltrückstände belastet zu sein. Dies gilt nur für Wildleber. Kalbs- und Schweineleber sind jedoch besonders ergiebige Quellen für Eisen und zahlreiche Vitamine, insbesondere Vitamin A, Vitamin B12, Folsäure und Vitamin B6. Seefische sind besonders reich an Jod und Vitamin D. Eine Leber- und Fischmahlzeit pro Woche tragen also nicht nur zur Abwechslung und zur Ergänzung der Nährstoffspeicher bei, sie können auch unbedenklich verzehrt werden.

Der Bedarf an Kochsalz beträgt nur ca. 10 g pro Tag und ist meist schon durch verstecktes Kochsalz in Nahrungsmitteln gedeckt. Es sollte ein jodiertes und fluoriertes Speisesalz verwendet werden, in Jodmangelgebieten (z. B. Süddeutschland) wird außerdem die Einnahme eines Jod-Präparates empfohlen (z.B. Jodid 200 oder Folio®). Gegebenenfalls kann die Einnahme eines Eisenpräparates oder/und eines Vitaminpräparates sinnvoll sein. Tagesdosen von mehr als 10000 I.E. Vitamin A dürfen während der Schwangerschaft jedoch nicht eingenommen werden!

 

Alkohol – wieviel ist schädlich?

Alkohol ist direkt oder indirekt fruchtschädigend (teratogen). Bei krankhaftem
Missbrauch kann Alkohol zu schwerwiegenden Krankheitsbildern, beispielsweise der Alkoholembryopathie führen.
Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch mäßiger Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zu einer geringfügigen Intelligenzminderung des Kindes führen kann, sollte schwangeren Frauen geraten werden, während der gesamten Schwangerschaft möglichst überhaupt keinen Alkohol zu trinken.

 

Koffein und Schwangerschaft

Koffein ist die am häufigsten in der Schwangerschaft meist in Form von Kaffee konsumierte Droge. Koffein geht ungehindert auf das Kind über und ist auch in der Muttermilch in hohen Konzentrationen nachweisbar. Untersuchungen am Menschen zeigen zum Teil widersprüchliche Zusammenhänge zwischen Koffeinkonsum und Auswirkung auf die Schwangerschaft. Mehrheitlich wird ein fruchtschädigender Einfluss des Koffeins verneint bzw. nur als schwach angesehen. Übereinstimmung besteht jedoch darin, dass hohe Koffeindosen das Risiko von Aborten, Früh- und Mangelgeburt erhöhen können. Der Koffeinkonsum sollte deshalb in der Schwangerschaft auf 2-3 Tassen Kaffee pro Tag beschränkt werden, um Risiken mit weitgehender Sicherheit auszuschließen.

 

Schwangerschaftstee

jeweils 10 g

  • Brennesselblätter: blutreinigend, fördert Eisen-Aufnahme
  • Frauenmantel: blutstillend, stärkend für Beckenorgane
  • Himbeerblätter: auflockernd, Beckenmuskulatur
  • Johanniskraut: ausgleichend, Nerventonikum
  • Melissenblätter: ausgleichend
  • Schafgarbenkraut: blutstillend, tonisiert venöses System, entspannend für Beckenmuskulatur

Tägl. max. 3 Tassen.

1TL proTasse. 5 Minuten ziehen lassen, etwas Zitronensaft (Vitamin C) unterstützt die Eisenaufnahme.
Überdosierung kann Durchfall verursachen.

 

Bei Sodbrennen ...

  • Kleine Portionen essen und nicht gleich nach dem Essen hinlegen.
  • Süßes und Kaffee meiden, ebenso scharfe Gewürze.
  • Saures, besonders Grapefruit hat sich bewährt, es wird weniger Magensaft produziert.
  • Haselnüsse oder Mandeln (gut gekaut)
  • Popcorn ohne Zucker oder Salz bindet die Magensäure
  • Haferflocken
  • Heilerde (evtl. als Kapseln)
     

Bei Verstopfung ...

  • Ballaststoffreiche Ernährung und Bewegung (auch Beckenbodenübungen
  • Morgens zuerst ein Glas warmes Wasser trinken (evtl. mit einer Scheibe Ingwer).
  • Leinsamen ungeschrotet, z.B. mit Joghurt, dazu mind. ½ l Wasser
  • Trockenobst, gut gekaut

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